Einführung zum Thema Medienfreiheit, Teil 1 (betrifft "Killerspiele", Horrorfilme & Co)
Ich habe mich in den letzten Jahren auf das Thema Medienfreiheit und Kampf gegen Zensur spezialisiert, dort insbesondere auf die Debatte um von Gegnern so genannte "Killerspiele" am Computer. Es begann mit Hetzbeiträgen des ZDF-Magazins "Frontal 21" und anderer, vor allem öffentlich-rechtlicher Medien, in denen Spiele mit Gewalthandlungen verteufelt und eine staatliche Zensur zumindest nahe gelegt wurde. Das Thema betraf mich direkt, doch letztlich sah ich ein, dass ich mich für Freiheit bei Computerspielen nur sinnvoll engagieren konnte, wenn ich das Thema Individuelle Freiheit und -zumindest im Privatbereich und in Fantasiewelten- deren Vorrang vor gesellschaftlichen Normen selbst in den Mittelpunkt rückte.
Daraufhin begann ich zunächst, mich in Foren zu äußern, doch nach einiger Zeit wollte ich Texte auf höherem Niveau schreiben, die sich auch mit Hintergründen beschäftigten. So schrieb ich über Zusammenhänge zwischen dem ZDF und der CDU-Politikerin und heutigen Bundesintegrationsministerin Maria Böhmer. Diese engagierte sich in der Politik in hohem Maße für sittlich-normative Medienzensur und war gleichzeitig stellvertretende Vorsitzende im ZDF-Fernsehrat.
Bald schaffte ich es, auf dem Gebiet echte journalistische Arbeit zu leisten. So informierte ich im Frühjahr 2007 über eine höchst zweifelhafte Praxis des ARD/NDR-Fernsehmagazins "Panorama", das im Februar jenes Jahres den bis dahin schlechtesten und hetzerischsten Beitrag zu dem Thema gesendet hatte. In einer ganzen Reihe von Beiträgen hatten Panorama-Redakteure Material einer Firma für Internet-Filtersoftware verwendet, deren Chef als "Experten" interviewt und in der Tendenz der Beiträge der Firma zugearbeitet. So wurde das Internet als Hort von Terroristen und Bombenbauern verunglimpft und seine Zensur durch den Staat nahe gelegt. In dem "Killerspiele"-Beitrag von Panorama wurde die Möglichkeit, Spielzusätze aus dem Internet zu laden, attackiert, und der Firmenchef fantasierte "Gefährdungen" durch den 2.Weltkriegs-Shooter "Call of Duty" herbei. Seine Firma bewarb einen "Ego-Shooter-Filter", mit dem der direkte Zugriff auf "Killerspiel"-Seiten und das Spielen im Internet unterbunden werden konnten.
Weiterhin engagierte ich mich in der Wertediskussion, unter dem Aspekt, dass die Freiheit zum Spielen gewalthaltiger Spiele ein Aspekt allgemeiner Freiheit und damit ein Wert ist. Investigativ wurde ich dann wieder, als es Anfang 2010 ein Sittenwächterverein in der Schweiz zu schaffen drohte, dort ein allgemeines Verbot von "Killerspielen" politisch auf den Weg zu bringen. Dabei stellte sich heraus, dass der Verein personell und über Weblinks mit Kreisen verbandelt war, die einst zu der ultrakonservativen Psychosekte "Verein zur Förderung der psychologischen Menschenkenntnis (VPM)" gehörten. Die Aufklärung darüber wurde auch von einigen Schweizer Medien aufgegriffen und machte dem Zensurverein zumindest zeitweise Schwierigkeiten. Hier blicke ich auch gerne mal über die Grenzen, denn ein Spieleverbot in der Schweiz würde auch hier zu Lande wieder die Zensur-Agitatoren auf den Plan rufen.
Erfreulicher Weise ist im Jahr 2010 in Deutschland die "Killerspiel"-Debatte so ruhig gewesen wie lange nicht mehr; Zensur-Vorstöße erscheinen derzeit sinn- und chancenlos. Doch das kann sich ändern, sobald wieder eine spektakuläre Straftat geschieht, für die Computerspiele als Sündenbock dienen müssen. Für diese Zeit muss man gerüstet sein, um Hysteriegesetze zu verhindern, wo man, nur um "etwas zu tun", sinnlose und schikanöse Verbote erlässt. Und dafür gibt es viel zu tun!
->Teil 2
Daraufhin begann ich zunächst, mich in Foren zu äußern, doch nach einiger Zeit wollte ich Texte auf höherem Niveau schreiben, die sich auch mit Hintergründen beschäftigten. So schrieb ich über Zusammenhänge zwischen dem ZDF und der CDU-Politikerin und heutigen Bundesintegrationsministerin Maria Böhmer. Diese engagierte sich in der Politik in hohem Maße für sittlich-normative Medienzensur und war gleichzeitig stellvertretende Vorsitzende im ZDF-Fernsehrat.
Bald schaffte ich es, auf dem Gebiet echte journalistische Arbeit zu leisten. So informierte ich im Frühjahr 2007 über eine höchst zweifelhafte Praxis des ARD/NDR-Fernsehmagazins "Panorama", das im Februar jenes Jahres den bis dahin schlechtesten und hetzerischsten Beitrag zu dem Thema gesendet hatte. In einer ganzen Reihe von Beiträgen hatten Panorama-Redakteure Material einer Firma für Internet-Filtersoftware verwendet, deren Chef als "Experten" interviewt und in der Tendenz der Beiträge der Firma zugearbeitet. So wurde das Internet als Hort von Terroristen und Bombenbauern verunglimpft und seine Zensur durch den Staat nahe gelegt. In dem "Killerspiele"-Beitrag von Panorama wurde die Möglichkeit, Spielzusätze aus dem Internet zu laden, attackiert, und der Firmenchef fantasierte "Gefährdungen" durch den 2.Weltkriegs-Shooter "Call of Duty" herbei. Seine Firma bewarb einen "Ego-Shooter-Filter", mit dem der direkte Zugriff auf "Killerspiel"-Seiten und das Spielen im Internet unterbunden werden konnten.
Weiterhin engagierte ich mich in der Wertediskussion, unter dem Aspekt, dass die Freiheit zum Spielen gewalthaltiger Spiele ein Aspekt allgemeiner Freiheit und damit ein Wert ist. Investigativ wurde ich dann wieder, als es Anfang 2010 ein Sittenwächterverein in der Schweiz zu schaffen drohte, dort ein allgemeines Verbot von "Killerspielen" politisch auf den Weg zu bringen. Dabei stellte sich heraus, dass der Verein personell und über Weblinks mit Kreisen verbandelt war, die einst zu der ultrakonservativen Psychosekte "Verein zur Förderung der psychologischen Menschenkenntnis (VPM)" gehörten. Die Aufklärung darüber wurde auch von einigen Schweizer Medien aufgegriffen und machte dem Zensurverein zumindest zeitweise Schwierigkeiten. Hier blicke ich auch gerne mal über die Grenzen, denn ein Spieleverbot in der Schweiz würde auch hier zu Lande wieder die Zensur-Agitatoren auf den Plan rufen.
Erfreulicher Weise ist im Jahr 2010 in Deutschland die "Killerspiel"-Debatte so ruhig gewesen wie lange nicht mehr; Zensur-Vorstöße erscheinen derzeit sinn- und chancenlos. Doch das kann sich ändern, sobald wieder eine spektakuläre Straftat geschieht, für die Computerspiele als Sündenbock dienen müssen. Für diese Zeit muss man gerüstet sein, um Hysteriegesetze zu verhindern, wo man, nur um "etwas zu tun", sinnlose und schikanöse Verbote erlässt. Und dafür gibt es viel zu tun!
->Teil 2
bbirke - 30. Dez, 23:38