Dienstag, 4. Januar 2011

Erzwungene Arbeit und Pflichten - ein Übel, das zu bekämpfen ist! (Einführung)

Sie stellen den Großteil des menschlichen Lebens dar: Arbeit und Pflichterfüllung, Tätigkeiten, die man nicht selbst gewählt hat, sondern zu denen man durch Staat, Gesellschaft, Umfeld oder einfach Sachzwänge genötigt wird. Das gute Leben aus Spiel, Spaß und selbst gewählten, kreativen Tätigkeiten ist eine realitätsfremde Illusion. Aber muss das so sein? Welche Alternativen gibt es? Die Alltagssklaverei zu überwinden, das soll eines der fortlaufenden Themen dieses Blogs sein.

Wenn man die Arbeit als solche betrachtet, kann man sie zunächst mal unterteilen in gute und schlechte Arbeit. Gute Arbeiten, das sind typischer Weise etwa: Heimwerken, Gartenarbeit oder Blogs schreiben. Schlechte Arbeiten sind: Putzen, Aufräumen, Steuererklärung. Erwerbsarbeit hat meist von beidem etwas. Wobei sie für jemanden, der von der Arge zu Drecksarbeiten zum Hungerlohn gezwungen wird, indem man ihm sonst das Hartz IV streicht, wohl eindeutig schlechte Arbeit ist. Kurzum: Es kommt darauf an, ob man eine Sache gern macht und direkt von ihr profitiert.

Nun kann man eine Sache grundsätzlich nur tun, indem man entweder von Natur aus Lust dazu hat, oder indem man sich mit innerer Gewalt dazu zwingt. Ersteres sind natürlich vor allem angenehme Dinge: Computerspielen, Trinken, Schlafen, Süßigkeiten futtern, aber eben auch gute Arbeiten und andere kreative Tätigkeiten. Zu allem anderen muss man sich mit Gewalt zwingen. Selbst, wenn eine solche Tätigkeit letztlich einer guten Sache dient, können die meisten Menschen dies nur als Anlass sehen, sich besonders zu quälen und damit die unangenehme Aufgabe zu erledigen, damit die gute Sache auch erledigt wird. Es gibt zwar offenbar auch eine Minderheit, die alle Emotionen abschalten und unangenehme Pflichten roboterhaft erledigen kann; manche können sich sogar für unangenehme Aufgaben positiv motivieren. Dies ist aber nicht die Regel und kann gewöhnlich auch nicht erlernt werden; somit muss man davon ausgehen, dass die Erledigung unangenehmer Aufgaben und Pflichten im Regelfall eine mehr oder minder starke Quälerei ist, welche das Wohlbefinden der Betroffenen empfindlich beeinträchtigt.

Dass jemand zu Tätigkeiten gezwungen ist, die er nicht machen will, ist letzlich eine leichtere Form von Sklaverei: Man wird zwar nicht in Ketten auf dem Marktplatz versteigert, ist aber doch für einen Großteil seines Lebens dazu gezwungen, Dinge zu tun, die man nicht tun will und die für einen darum eine Qual sind. Ob erzwungene Erwerbsarbeit, Heimbürokratie oder der Zwang zum Aufräumen und Putzen - stets ist man Sklave der gesellschaftlichen Erwartungen und Sachzwänge. Der Zwang, nur für sein bloßes Dasein zu arbeiten und Leistung zu erbringen, die Anforderung aus der Bibel: "Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen", wird hier als Ursklaverei bezeichnet, weil sie die ursprünglichste aller unangenehmen Verpflichtungen ist.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde viel getan, um Menschen von unangenehmen Aufgaben und Pflichten zu entlasten. Kaum einer kann sich einen Haushalt ohne Waschmaschine vorstellen; Spülmaschine und Wäschetrockner sind weitere Hilfen, um lästige Haushaltsarbeit los zu werden. Auch im Erwerbsleben gab es in der Zeit der "alten Bundesrepublik", bis etwa zur Wiedervereinigung, den Trend zu immer mehr Automatisierung und Rationalisierung, was den Menschen die unangenehme Arbeit abnahm.

Doch diese positive Tendenz hat die Gesellschaft nicht genutzt: Mit dem Wegfall von menschlicher Arbeit wurden Menschen erwerbslos, statt mit weniger Arbeit mehr Wohlstand zu haben, landeten sie in den Sozialsystemen, die eigentlich nur als Nothilfe konzipiert waren. Dies führte um die Jahrtausendwende zu einer verheerenden Rückentwicklung: Zunehmend wurden Billiglöhne statt Automatisierung propagiert, die Globalisierung sorgte für Konkurrenz durch Arbeiterheere im Ausland, die lächerliche Löhne, keinerlei Arbeitnehmerrechte und so gut wie keine soziale Absicherung hatten. Statt auf den Wegfall des Arbeitskräftebedarfs mit einer Verteilung des Wohlstands unabhängig von Arbeit zu sorgen, wurde zunehmend Arbeitszwang und damit Versklavung der Menschen propagiert. Höhepunkt dieser Entwicklung war die Agenda 2010 der Schröder-Regierung, mit dem Zusammenstreichen von Sozialleistungen, verstärkter Nötigung von Arbeitslosen zur Arbeitsaufnahme und einer ganzen Reihe von Maßnahmen, deren Ziel ein extremes Lohndumping war.

Viele Medien schüren einen Sozialneid nach unten, indem sie über angeblich im Luxus lebende Sozialleistungsempfänger berichten, die sich weigern, zu arbeiten und oftmals den Staat betrügen. Diese Art Berichterstattung appelliert an einen niederen Instinkt jener Leute, die trotz harter Arbeit wenig haben, nämlich, anderen Menschen ein erträgliches Leben ohne Schinderei zu missgönnen. Die Sklaven sollen somit selbst zu Sklaventreibern gegen unwillige Sklaven werden. Es soll der Eindruck vermittelt werden, Sozialleistungen würden direkt das Einkommen der arbeitenden Menschen schmälern. Doch in der Tat zahlt ein Geringverdiener gar nicht so viel Steuern, dass dies für Hartz IV oder ähnliches relevant wäre.

Wir haben es hier mit dem zentralen Problem zu tun, dass viele das gute Leben ohne erzwungene Arbeit für illegitim halten. Und genau an der Stelle sollte -kreativ- gearbeitet werden. Wie wäre es etwa mit einem vollautomatischen System von Fabriken, landwirtschaftlichen Anlagen und Transportmitteln, das alle für den Grundbedarf nötigen Güter produziert, ohne dass die nicht arbeitenden Menschen damit andern auf der Tasche liegen? Oder damit, dass dort, wo richtig viel Geld fließt, abgeschöpft wird, so dass das Opfer nur klein ist, der Nutzen aber riesig. Glücklicher Weise finden vergleichbare Pläne auch Zustimmung, so etwa die für ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE). Langfristig ist es absolut sinnvoll, Sozialleistungen weg von der Nothilfe hin zur Versorgung umzugestalten. Um ein wirklich menschenwürdiges Leben zu sichern, sollte der Staat alle Grundbedürfnisse gewährleisten: Essen, Unterkunft, Gesundheitsversorgung, einfache Unterhaltungs-, Kommunikations- und Transportmittel. Die von Versklavungsideologen so oft propagierte "Eigenverantwortung" ist nichts anderes, als den gesellschaftlich (Schichtsozialisation) und individuell (durch Begabungen) vorgezeichneten Weg in ärmliche Verhältnisse, bei Wegfall der Sozialsysteme in elementaren Mangel, den Betroffenen selbst zuzuschreiben, obwohl die fast keinen Einfluss darauf haben.

Entsprechend sollte auch im Privatbereich immer mehr automatisiert werden, damit unangenehme Haushaltspflichten entfallen: Was mit Wasch- und Spülmaschinen und Wäschetrocknern begann, soll mit automatischen Staubsaugern und Putzmaschinen, RFID-Ortungssystemen anstelle von Ordnung und Aufräumen und Computersoftware mit einheitlichen Schnittstellen zu Behörden, Krankenkassen usw. zur Erledigung von Formalitäten fortgesetzt werden.

Arbeit und Leistung werden damit keineswegs schlecht geredet, denn auch in einer weitgehend automatisierten Welt muss noch Arbeit gemacht werden, Kreativität und Leistung werden benötigt, um das Versorgungssystem am Laufen zu halten und effizienter zu machen. Aber es sollte kein Zwang mehr sein; die Ursklaverei nach dem Prinzip "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen", gehört überwunden! Selbstverständlich können jene, die in einer Welt ohne Arbeitszwang noch Leistung erbringen, dafür auch Belohnungen erwarten, etwa Luxusgüter, die sich von Grundversorgung lebende Menschen nicht ohne weiteres leisten können. Jeder kann dann entscheiden, ob er sich für einige Extras im Leben quält oder lieber das einfache, aber dafür mit viel weniger Quälerei versehene Grundversorgungs-Leben wählt. Menschen mit der Begabung, sich selbst ohne Quälerei zur Arbeit zu bewegen, durch roboterhaftes Abschalten der Emotionen oder positive Selbstmotivation, werden es dabei einfacher haben, einen besseren Lebensstandard zu erreichen.

Erzwungene, ungewünschte Arbeiten und Pflichten beschneiden alle Menschen in ihrer Lebensqualität. Folglich sollte es das Ziel sein, unangenehme Arbeiten und Pflichten weitestmöglich zu reduzieren. Das endgültige Ziel sollte das Leben aus Spiel, Spaß und angenehmen Tätigkeiten sein, dass sich vielleicht nicht endgültig erreichen lässt, aber doch den Limes einer positiven Gesellschaftsformel bildet.

Freitag, 31. Dezember 2010

Einführung zum Thema Medienfreiheit, Teil 2 ("Killerspiele", Horrorfilme&Co)

->Teil 1

Nachdem ich zuletzt schon einen Beitrag über meine persönliche Geschichte im Kampf gegen die Spielezensur eingefügt hatte, möchte ich mich in diesem Teil zu meinen Ansichten und Zielen zu dem Thema äußern.

Die Bundesrepublik Deutschland ist zwar kein klassich autoritärer Staat und rühmt sich einer so genannten "freiheitlich-demokratischen Grundordnung", doch die Freiheit im Privatbereich und in Fantasiewelten wurde schon kurz nach ihrer Entstehung beschnitten: 1954 wurde nämlich die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften BPjS, heute Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, BPjM, gegründet. Ziel war damals vor allem so genannte "Schmutz- und Schundliteratur", die als ach so gefährlich hingestellt wurde, dass man die Jugend davor "schützen" musste. Und, wass es zumindest fraglich erscheinen lässt, ob wirklich nur Jugendschutz das Ziel war, wurden mit der Indizierung durch die neue Stelle so strenge Verkaufsbeschränkungen eingeführt, dass betroffene Medien kaum noch Gewinn bringend verkauft werden konnten und so vom Markt verdrängt wurden.

Das, was der Öffentlichkeit als "Jugendschutz" verkauft wurde, war also die Einrichtung einer Zensurbehörde, die auch Erwachsene in ihrer Medienfreiheit beschnitt, indem sie Inhalte, die nur in der Fantasie spielten und im Privatbereich genutzt wurden, verdrängte. Die BPjM behauptet zwar, keine zu sein, begründet das aber nur damit, dass sie Medien nicht vor Veröffentlichung prüft. Das ist natürlich unsinnig, verhindert eine nachfolgende Indizierung oder gar Strafverfolgung doch von vorne herein die Entstehung möglicher Weise betroffener Medien. Als Zensur muss vielmehr jedes Bestreben gewertet werden, die individuelle Freiheit bei Medien unter nachrangige Dinge, wie politische Machtinteressen oder gesellschaftliche Sitten- und Normvorstellungen zu zwingen.

In den 1980er-Jahren indizierte die BPjM praktisch alle Computerspiele, in denen irgendwie Kriegshandlungen vorkamen.

Dazu kam 1985 einer der schlimmsten Sündenfälle bundesdeutscher Medienpolitik, die Umwandlung des Gewaltdarstellungs-Paragrafen §131 in ein Zensurgesetz gegen die damals populären Horrorvideos. Mit der Verbreitung von Videorekordern und Videotheken hatte in den 1980er-Jahren eine neue Freiheit Einzug gehalten: Filme waren nicht mehr nur auf den Mainstream zugeschnitten, sondern auch auf extremere Randgruppen, denen es am Schockeffekt durch Gewalt, Blut- und Ekeleffekte lag. Zahlreiche Filme entstanden, die Blut- und Hackfleischeffekte bis ins letzte Detail zeigten und so das Genre des Splatterfilms schufen. Extreme Low-Budget-Produktionen wurden zu Trendsettern; so gilt bis heute "Tanz der Teufel" als ein Meisterwerk unter den Horrorfilmen. Der Regisseur, Sam Raimi, ist heute Starregisseur, ebenso wie Peter Jackson ("Herr der Ringe"), der mit "Braindead" ein blutiges Debüt lieferte.

Was den Fans gefiel, rief selbst ernannte Sittenwächter auf den Plan, die ihren Geschmack allen anderen aufnötigen wollten und hierzu letztlich den §131 umfunktionierten. In den letzten Jahren wurde dieser Paragraf auch zunehmend gegen Computerspiele angewendet.

Dass jemand gestellte Verbrechen in Filmen oder Videospielen abartig findet und ablehnt, ist normal, aber das ist seine persönliche Haltung, die er niemandem aufzwingen darf. Auch ich würde es als pervers empfinden, wenn jemand in einem Computerspiel virtuelle Kinder vergewaltigen und dann möglichst grausam umbringen müsste. Aber: Es wird kein echtes Kind dadurch geschädigt und auch nicht dazu in der Realität angestiftet, damit fällt der einzig legitime Verbotsgrund weg und ich habe kein Recht, ihm ein solches Spiel zu verbieten!

Ich setze mich demgegenüber dafür ein, dass Privates privat bleibt und fiktionale und virtuelle Welten dem Zugriff von Staat und Sittenwächtern entzogen bleiben. Medien, die nur mit fiktiven Charakteren und in fiktiven Szenarien spielen, dürfen vom Staat keinerlei sittlich-normativen oder geschmacklichen Grenzen unterworfen werden! Auch, wenn staatliche Entscheidungsträger, Journalisten oder die Gesellschaftsmehrheit ein Computerspiel oder einen Film noch so abartig und pervers finden: Freiheit bedeutet, dass der Nutzer, spätestens mit dem vollendeten 18.Lebensjahr, ein Recht darauf hat, das ihm niemand nehmen darf.

Doch auch der Jugendschutz muss kritisch hinterfragt werden: So droht er immer wieder zum "Erwachsenenschutz" auszuarten oder ist gar direkt nur Vorwand für allgemeine Zensur. Gibt es überhaupt so etwas wie "jugendgefährdende Medien"? Denn niemand wird durch einen Horrorfilm oder ein Computerspiel mit Gewalt- und Tötungshandlungen in irgend einer Weise in Leib, Leben und Gesundheit gefährdet. Die Behauptung einer "sittlichen Verrohung" ist willkürlich und spekulativ - nichts, was Zensurmaßnahmen rechtfertigen würde. Dazu müssten eventuelle negative Effekte, so es sie denn geben sollte, gegen den Gewinn an Spaß und Lebensfreude durch solche Medien abgewogen werden. Insgesamt komme ich zu dem Schluss, dass es sicher für Kinder und Jugendliche ungeeignete Medien gibt, aber keine wirklich gefährlichen! Ein Kind am Bildschirm mit der Kettensäge Gegner zerstückeln zu lassen, ist sicher nicht passend und kindgerecht, aber das Kind hat dadurch keinen wirklichen Schaden.

Darum ist es besser, den gegenwärtigen "Jugendschutz"-Begriff durch den Begriff "Erziehungshilfe" zu ersetzen. Dies bedeutet, dass der Staat, etwa durch Altersfreigaben, die elterliche Erziehung unterstützt, aber keine staatliche Verbotspraxis statt findet.

Meine persönlichen Ziele im Bezug auf Medienfreiheit:
  • Ersatzlose Abschaffung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) und der Indizierungspraxis
  • Rückführung des Gewaltdarstellungs-§131 auf den Stand vor 1985, Aufhebung der darauf beruhenden Horrorfilm-Verbote und jeder sonstigen Zensurfunktion gegen fiktionale Unterhaltungsmedien
  • Abschaffung sonstiger Medienzensurgesetze, z.B. JMStV
  • Altersfreigaben auf Medien als Unterstützung der elterlichen Erziehung; die Freigabe ab 18 darf dabei keiner inhaltlichen Beschränkung mehr unterliegen und darf nicht verweigert werden
  • Aufhebung aller behördlichen und rechtlichen Verbote gegen reale Kampfspiele wie z.B. Paintball und Laserdrome.
  • NS-Inhalte in Videospielen: Verfolgung höchstens, wenn diese der Verbreitung von NS-Ideologie, Rassenhass oder ähnlichem dienen, nicht bei rein historischem, scherzhaftem oder sonstwie nicht-propagandistischem Hintergrund - entsprechend der jetzigen Handhabung bei Filmen.
  • Abschaffung der 184er-Paragrafen (Pornografie, Prostitution). Auf realen Sexualverbrechen (Kindesmissbrauch, Vergewaltigung) basierende Pornos in den zuständigen Gesetzen verfolgen (z.B. §176, §177 StGB)
  • Abschaffung und Verhinderung jeglicher staatlicher Kontrolle über den Datenabruf im Internet, z.B. "Zugangserschwerungsgesetz", Stoppschild-Seiten usw.

Tschüss 2010, und mein neues Blog...

So, jetzt ist bald 2010 Geschichte, und ich mache noch einen kurzen Eintrag im Blog.

Es war ein gutes Jahr für Computerspiel-Fans, denn Spieleverbieter und Zensoren sind zumindest in Deutschland nicht zum Zuge gekommen.

Ich habe mein Blog unter dem Namen LOCO angelegt, einmal, weil ich lange Jahre Eisenbahnfan war, zum anderen, weil es auf Spanisch soviel wie "verrückt" heißt. Denn normal soll dieses Blog nicht werden, das wäre ja langweilig! Hier soll auch Platz für Gedanken sein, die nicht so ganz im Mainstream liegen und zu denen vielleicht mancher auch einen Vogel zeigt...

Also alles Gute für 2011, allen Computerspiel-Verbietern wünsche ich, dass sie endlich zur Vernunft kommen oder wenigstens die Klappe halten, und ich werde mein LOCO-Blog weiter schreiben.

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Einführung zum Thema Medienfreiheit, Teil 1 (betrifft "Killerspiele", Horrorfilme & Co)

Ich habe mich in den letzten Jahren auf das Thema Medienfreiheit und Kampf gegen Zensur spezialisiert, dort insbesondere auf die Debatte um von Gegnern so genannte "Killerspiele" am Computer. Es begann mit Hetzbeiträgen des ZDF-Magazins "Frontal 21" und anderer, vor allem öffentlich-rechtlicher Medien, in denen Spiele mit Gewalthandlungen verteufelt und eine staatliche Zensur zumindest nahe gelegt wurde. Das Thema betraf mich direkt, doch letztlich sah ich ein, dass ich mich für Freiheit bei Computerspielen nur sinnvoll engagieren konnte, wenn ich das Thema Individuelle Freiheit und -zumindest im Privatbereich und in Fantasiewelten- deren Vorrang vor gesellschaftlichen Normen selbst in den Mittelpunkt rückte.

Daraufhin begann ich zunächst, mich in Foren zu äußern, doch nach einiger Zeit wollte ich Texte auf höherem Niveau schreiben, die sich auch mit Hintergründen beschäftigten. So schrieb ich über Zusammenhänge zwischen dem ZDF und der CDU-Politikerin und heutigen Bundesintegrationsministerin Maria Böhmer. Diese engagierte sich in der Politik in hohem Maße für sittlich-normative Medienzensur und war gleichzeitig stellvertretende Vorsitzende im ZDF-Fernsehrat.

Bald schaffte ich es, auf dem Gebiet echte journalistische Arbeit zu leisten. So informierte ich im Frühjahr 2007 über eine höchst zweifelhafte Praxis des ARD/NDR-Fernsehmagazins "Panorama", das im Februar jenes Jahres den bis dahin schlechtesten und hetzerischsten Beitrag zu dem Thema gesendet hatte. In einer ganzen Reihe von Beiträgen hatten Panorama-Redakteure Material einer Firma für Internet-Filtersoftware verwendet, deren Chef als "Experten" interviewt und in der Tendenz der Beiträge der Firma zugearbeitet. So wurde das Internet als Hort von Terroristen und Bombenbauern verunglimpft und seine Zensur durch den Staat nahe gelegt. In dem "Killerspiele"-Beitrag von Panorama wurde die Möglichkeit, Spielzusätze aus dem Internet zu laden, attackiert, und der Firmenchef fantasierte "Gefährdungen" durch den 2.Weltkriegs-Shooter "Call of Duty" herbei. Seine Firma bewarb einen "Ego-Shooter-Filter", mit dem der direkte Zugriff auf "Killerspiel"-Seiten und das Spielen im Internet unterbunden werden konnten.

Weiterhin engagierte ich mich in der Wertediskussion, unter dem Aspekt, dass die Freiheit zum Spielen gewalthaltiger Spiele ein Aspekt allgemeiner Freiheit und damit ein Wert ist. Investigativ wurde ich dann wieder, als es Anfang 2010 ein Sittenwächterverein in der Schweiz zu schaffen drohte, dort ein allgemeines Verbot von "Killerspielen" politisch auf den Weg zu bringen. Dabei stellte sich heraus, dass der Verein personell und über Weblinks mit Kreisen verbandelt war, die einst zu der ultrakonservativen Psychosekte "Verein zur Förderung der psychologischen Menschenkenntnis (VPM)" gehörten. Die Aufklärung darüber wurde auch von einigen Schweizer Medien aufgegriffen und machte dem Zensurverein zumindest zeitweise Schwierigkeiten. Hier blicke ich auch gerne mal über die Grenzen, denn ein Spieleverbot in der Schweiz würde auch hier zu Lande wieder die Zensur-Agitatoren auf den Plan rufen.

Erfreulicher Weise ist im Jahr 2010 in Deutschland die "Killerspiel"-Debatte so ruhig gewesen wie lange nicht mehr; Zensur-Vorstöße erscheinen derzeit sinn- und chancenlos. Doch das kann sich ändern, sobald wieder eine spektakuläre Straftat geschieht, für die Computerspiele als Sündenbock dienen müssen. Für diese Zeit muss man gerüstet sein, um Hysteriegesetze zu verhindern, wo man, nur um "etwas zu tun", sinnlose und schikanöse Verbote erlässt. Und dafür gibt es viel zu tun!

->Teil 2

Und das Layout funzt nicht...

Hab gerade gesehen, dass in meinem Blog gar kein Titel erscheint! Krieg den Fehler auch nicht weg. Mist!

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Geldeintreiber nerven mal wieder mit verjährten Rechnungen

Anscheinend verschickt die Firma acoreus, Finanzdienstleister für die Telekommunikationsbranche, wieder einmal Mahnungen für verjährte Rechnungen. Diesmal sollen es 4,18 Euro von November 2005 sein, davon 1,18 Euro Telefongebühren. Offenbar wurden damals von der Telekom in Mahnungen nicht alle Beträge von Call-by-Call-Anbietern eingefordert, so dass die im ungünstigsten Fall leer ausgingen.

Nur: Wer kann nach über 5 Jahren noch nachvollziehen, wann er wie lange über welchen Call-by-Call-Anbieter telefoniert hat? Einige Call-by-Call-Anbieter haben damals schon gemahnt und ihr Geld auch erhalten, aber bei einigen wurde das offenbar verschlampt, so dass man jetzt die Leute mit Mahnungen bombardiert. Und nicht wenige beschweren sich im Internet, dass sie gleich Inkassoschreiben der acoreus-Inkassotochter aCS (acoreus Collection Services) bekommen, wo aus den Minibeträgen der Telefonate gleich Inkassoforderungen von 20, 50 bis über 70 Euro werden. Von Verjährung ist in der Mahnung keine Rede - diese tritt nach 3 ganzen Kalenderjahren ein, für 2010 also für alles von 2006 und eher. Rechnungen von 2005 sind also schon seit Anfang 2009 verjährt.

acoreus hatte mir dieses Jahr schon mal eine Mahnung für Telefonate von 2005 zukommen lassen; die Einrede der Verjährung wurde zunächst ignoriert, und ich bekam ein Inkassoschreiben. Also schickte ich den von Verbraucherzentralen bereit gestellten Vordruck ab, worauf ich keine Rückmeldung bekam, mich aber nicht mehr auf dem Schuldnerportal von aCS einloggen konnte. Danach war Ruhe - bis kurz vor Weihnachten eine neue Mahnung eintrudelte. Gegen die hab ich jetzt auch Einrede der Verjährung erhoben; wieso bezahlen für etwas, wo ich gar nicht mehr weiß, ob ich's überhaupt genutzt habe? Und vorsorglich auch gleich für alle verjährten Rechnungen von 2006 und früher, sowie für das Jahr 2011 für alles von 2007.

Bleibt zu hoffen, dass ich damit Ruhe von verjährten Telefonrechnungen habe!

Mein erstes Blog

Da ich diese Tage etwas Zeit habe, hab ich mir hier erstmals ein Weblog angelegt.

Ich bin Informatiker und schreibe nebenher gerne Texte und Meinungen zu allen möglichen Themen. Im Internet bin ich bisher u.a. durch Artikel zum Thema Computerspiel-Zensur in Erscheinung getreten, womit ich schon einige fragwürdige Dinge bei Spieleverbietern aufgedeckt habe.

Ich werde demnächst weiter schreiben...

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